25. Februar 2013

Die Stadt Bonn hat 100 Euro für die Ausstattung des Bambini Spielers Viktor an den Verein überwiesen. Von dem Geld wurden 2 paar Fußballschuhe, Schienbeinschützer und Trainigsanzug gekauft. Damit kann Viktor jetzt mit den Training beginnen und wird mit seinen Mitspielern hoffentlich viel Spaß beim Kicken haben. Trainer Jost hofft, dass durch die Schule und den Kontakt im Sportverein auch sprachliche Barrieren rasch überwunden werden. Was beim Training aber schon einmal gut geklappt hat ist das Nossa Lied gemeinsam zu singen. Da hat Viktor aufgrund seiner portugisieschen Muttersprache einen klaren Vorteil.

 

 

Haus am Lessenicher Sportplatz    Artikel vom 07.02.2013

Nach Protesten werden Flüchtlinge verlegt

LESSENICH.  Nach den Klagen über die weitere Zuweisung von Flüchtlingen in das Haus am Lessenicher Sportplatz hat die Stadt, wie angekündigt, umgehend reagiert: Eine fünfköpfige Familie aus Aserbaidschan, die dort vor wenigen Tagen einzog, wurde an einen anderen Standort verlegt.

 

Das teilte Marc Hoffmann, Vize-Sprecher der Stadt, am Donnerstag mit. Hoffmann betonte, dass die Stadt zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichtet sei, die ihr derzeit zugewiesen werden, "obwohl alle Unterkünfte bereits bis an die Grenze des Verträglichen belegt sind".

Dies sorge sowohl in den Unterkünften als auch in der Nachbarschaft für Konflikte. Ein Team des Sozialen Dienstes sei deswegen derzeit im Einsatz, um Probleme zu lösen und für Verständnis zu werben.

Die Einquartierung der Familie aus Aserbaidschan hatte bei den Fußballern von Rot-Weiß Lessenich für Unverständnis gesorgt, weil in dem Haus bereits eine Angolanerin mit sechs Kindern lebt.

 

In die Wohnung am Sportplatz in Lessenich wurde eine weitere Flüchtlingsfamilie einquartiert . Foto: Roland Kohls
In die Wohnung am Sportplatz in Lessenich wurde eine weitere Flüchtlingsfamilie einquartiert . Foto: Roland Kohls

Lessenicher Sportplatzheim Artikel vom 07.02.2013

13 Flüchtlinge auf engstem Raum

Von Martin Ochmann

LESSENICH.  Da staunten die Fußballer von Rot-Weiß Lessenich nicht schlecht, als vor wenigen Tagen eine achtköpfige Flüchtlingsfamilie aus Angola in die Wohnung am Lessenicher Sportplatz einzog. Denn eigentlich hatten die Sportler darauf spekuliert, dass sie diese Räume als Vereinsheim nutzen können, entsprechende Gespräche mit der Stadt liefen.

Es kam anders, eine "Panne", für die sich die Stadt vor einigen Tagen entschuldigte, Schuld sei schlechte Kommunikation im Stadthaus. Doch der ersten Überraschung folgte jetzt eine zweite: In der Wohnung wurde eine zweite Familie untergebracht, eine fünfköpfige Familie aus Aserbaidschan.

"Die Stadt hat einfach einen Raum abgeschlossen und fünf Betten reingestellt", berichtet Marco Jost, der bei Rot-Weiß Lessenich die Bambinis trainiert. Nun würden 13 Personen in einer Wohnung leben, in der es ein Bad mit Badewanne und Toilette und ein separates WC gebe, außerdem eine kleine Küche. "Meine Tochter empfand die Verhältnisse als sehr bedrückend", sagt Jost.

Nicht nur er kann die weitere Belegung der Wohnung mit Flüchtlingen nicht nachvollziehen. Denn eigentlich sollte sich die Wohnsituation der angolanischen Familie durch die Verlegung nach Lessenich verbessern.

"Das ist unverständlich, da der Familie gesagt wurde, sie würde aus Beuel verlegt, damit sich die Situation verbessert", so Jost. Für die Fußballer stellt sich mit der weiteren Belegung der Wohnung außerdem die Frage, was nun aus ihrem Traum vom Vereinsheim wird und ob sich die mögliche künftige Nutzung weiter verzögert.

Die Stadt hatte in Aussicht gestellt, dass die angolanische Flüchtlingsfamilie ein Jahr lang in der Wohnung leben wird, danach könne erneut über die Nutzung der Räume durch den verein geredet werden.

"Die Sozialverwaltung wird in den nächsten Tagen durch Umzüge die Belegungssituation entschärfen", sagte der stellvertretende Stadtsprecher Marc Hoffmann. Die Klagen seien bekannt und die Belegungsdichte "bedauerlich", so Hoffmann.

Derzeit seien in den drei Unterkünften und zwei Wohnungen der Stadt 284 Personen untergebracht, die Unterkünfte seien "bis an die Grenzen des Verträglichen" belegt. Diese Situation sorge für Konflikte in den Einrichtungen und der Nachbarschaft. "Ein Team des Sozialen Dienstes ist im Einsatz, erklärt den Betroffenen die Situation, wirbt um Verständnis und hilft den Flüchtlingen", so Hoffmann.