Bonner General-Anzeiger, 19.08.2010, S. 21
Kunstrasen statt Schlammbad
Auch der Sportverein Rot-Weiß Lessenich will seinen Aschenplatz loswerden. Spender gesucht.
Von Stefan Knopp
LESSENICH/MESSDORF. Bei Regen verwandelt sich der Aschenplatz am Bonner Logsweg in ein Schlammbad, bei anhaltender Trockenheit in eine Staubwüste. Seit
1951 spielen Fußballer des Sportvereins Rot-Weiß Lessenich (RWL) bereits
auf Asche, jetzt drängt sich der Wunsch nach Kunstrasen immer mehr auf.Jeder Sportverein möchte natürlich gerne einen Kunstrasenplatz haben: Es spielt sich angenehmer als auf Asche und die
Verletzungsrisiken sind geringer. Neben diesen Argumenten sieht der RWL-Vorsitzende Klaus Nolden aber auch einen weiteren wichtigen Grund: "Die Angst der Jugendabteilung ist, dass wir langsam von
Kunstrasenplätzen eingekreist werden. Da geht es auch um Wettbewerb." Der Spiel- und Sportverein Bornheim-Walberberg mit seinem Aschenplatz hat das Problem schon, wie dessen Geschäftsführer
mitteilte: Einige Eltern hätten ihre Kinder bereits auf den Mertener Verein umgemeldet, der über einen Kunstrasenplatz verfügt. Im Umkreis des Lessenicher Vereins gibt es Kunstrasen unter anderem
in Alfter, Witterschlick, Tannenbusch und am Brüser Berg. Aber auch die sind ausgelastet, so dass ein Ausweichen der Jugendmannschaften dorthin nicht leicht umzusetzen wäre. "Außerdem sind wir ja
nicht der SV Alfter oder Brüser Berg, sondern der SV Lessenich", so Nolden.Bei
der Stadt Bonn ist die Finanzierung eines Kunstrasenplatzes inLessenich derzeit
nicht vorgesehen, zumal der Verein im Oktober aus städtischen Mitteln ein Kleinrasenfeld neben dem Platz bekommt. 60 mal 40 Meter misst dieser Platz, für jüngere Fußballer ist das ausreichend:.
"Bis zur D-Jugend können unsere Mannschaften da spielen."Die fünf Mannschaften der A- bis C-Junioren sowie die vier Seniorenteams trainieren weiter auf Asche, was besonders dann ein Nachteil ist,
wenn Turniere an anderen Standorten auf dem ungewohnten Kunstrasen ausgetragen werden. Rund 260 Jugendliche spielen beim RWL in 14 Teams. Für Nolden sind diese Zahlen das beste Argument für eine
finanzielle Unterstützung aus dem Konjunkturpaket II für die Anschaffung eines Kunstrasenplatzes. Einen gewissen Eigenanteil könne der Verein selber beisteuern, außerdem werde über Möglichkeiten
nachgedacht, weitere Gelder über Sponsoren und private Spender zu erhalten. Vielleicht wäre auch die Übernahme von Patenschaften nach dem auf www.platzpate.de angebotenen Modell sinnvoll. Nolden hat die Hoffnung auf eine Lösung jedenfalls nicht aufgegeben.Weitere Informationen über den Sportverein
aufwww.rot-weiss-lessenich.de, Bilder über den Zustand des Aschenplatzes und den Spendenaufruf findet man auf rwlessenich.wordpress.com.
Video über den Zustand unseres Platzes sowie Aufruf zur Spende